Berichte





An dieser Stelle veröffentlichen wir Erfahrungsberichte von Paaren, die bereits ein Kind mit Hilfe von Findefux adoptiert haben oder in den Bewerberpool aufgenommen wurden.


 

2023


Mit Findefux auf dem Bauernhof!


Endlich, endllich nach mehreren Jahren coronabedingter Pause darf Findefux wieder ein Treffen von Adoptivfamilien organisieren. Wir wissen schon Monate im Voraus: Da fahren wir hin. Obwohl der Alltag gerade stressig und es alles irgendwie viel ist. Die Jungs freuen sich auf Tiere, Natur und andere Kinder, wir freuen uns darauf, im Kreis von lauter anderen Familien zu sein, die diese besondere Geschichte teilen. Die auch vom Warten und „DEM ANRUF“ erzählen können, der das ganze Leben auf den Kopf gestellt hat.


Die Stimmung ist von Anfang an irgendwie besonders – natürlich laut und wuselig und mittelmäßig chaotisch, wie immer, wenn viele Familien aufeinander treffen. Aber auch fröhlich, entspannt und zutiefst glücklich. Wir lassen uns alle treiben – die Kinder spielen, melken Kühe und reiten, und wir Eltern haben Zeit für gute Gespräche und Austausch.


Auf die Frage, was ihnen an dem Wochenende am besten gefallen hat, antworten unsere Jungs ohne langes Überlegen: „Tischtennis!“ – „Heuboden!“ Und mein Highlight: So viele Geschichten von ganz normalen Familien, die alle ein besonders großes Glück verbindet.


2023


Unsere Findefux Geschichte



Als uns klar wurde, dass es schwer werden würde, auf natürlichem Wege Kinder zu bekommen, haben wir uns das erste Mal mit den Gedanken der Adoption auseinandergesetzt. Als wir auf Findefux gestoßen sind, haben wir uns recht schnell getraut, diesen Weg tatsächlich zu gehen. Der Bewerbungsprozess war unglaublich aufregend und auch hin und wieder nervenaufreibend. Als wir dann fest im Bewerberpool aufgenommen wurden, hieß es warten. Jedes Mal, wenn das Telefon geklingelt hat, kribbelte besonders zu Beginn der ganze Körper. Als es dann aber tatsächlich DER Anruf war, haben wir gerade überhaupt nicht damit gerechnet.


Mein Mann war gerade auf dem Weg zur Arbeit und ich ging morgens um ca. 9 Uhr ans Telefon. Findefux teilte uns mit, dass in der Nacht ein kleines Mädchen geboren wurde. Uns war bewusst, dass es schnell gehen könnte, aber dass wir wenige Stunden später im Auto auf dem Weg nach Bochum sitzen würden, hätten wir nicht gedacht. Unsere Freunde haben uns mit Maxi Cosi und Co. ausgeholfen und unsere Familien fingen sofort an zuhause alles vorzubereiten und die Wichtigsten Dinge zu besorgen.


Wenige Stunden später durften wir E. kennenlernen und wir hätten uns diesen Moment nicht schöner ausmalen können. Der aufregende Weg war jetzt geschafft und von einem auf den anderen Tag waren wir zu dritt. In der Zeit im Krankenhaus haben wir viel gekuschelt und uns kennengelernt zwei Tage später durften wir dann nach Hause. Die folgenden Tage haben wir als Familie genutzt, um anzukommen, uns weiter kennenzulernen und Freunde und Familie kamen vorbei, um E. Willkommen zu heißen. Obwohl es alles so unglaublich schnell ging,

hat es sich schnell „normal“ angefühlt und wir haben für uns einen Alltag als kleine Familie gefunden.


Wir können unser Glück bis heute kaum fassen und haben uns immer so wohl gefühlt bei Findefux. Die Begleitung vom Team durch den Bewerbungsprozess, in der Adoptionspflegezeit, sowie auch heute noch, hat uns wirklich den Rücken gestärkt. Man hat immer ein offenes Ohr. Aufgrund dessen haben wir uns jetzt, wo E. etwas über zwei Jahre alt ist, dazu entschieden, uns erneut in den Bewerberpool aufnehmen zu lassen. Nun geht das aufregende Warten von vorne los aber jedes Mal, wenn wir E. ansehen und auf unsere Geschichte zurückblicken, überkommt uns ein warmes Gefühl von Vertrauen, dass alles so kommt, wie es kommen soll. Für uns wird immer zählen ,,Wo du herkommst und wo du hingehörst, das gehört immer zusammen !




2019


Die erste Etappe ist geschafft – unsere Aufnahme im Bewerberpool für ein Adoptivkind!


Hinter uns liegt ein aktiver Prozess des Mitgestaltens in Gesprächen auf Augenhöhe. Das Team von Findefux vermittelte uns das Gefühl: „So wie ihr seid, ist es richtig“! Eine seltene Erfahrung für uns, insbesondere, wenn ich als Frau mit körperlicher Behinderung einen sehnlichen Kinderwunsch äußere. Bei Findefux sind wir ein Bewerberpaar, das seinen Lebensweg auf die eine oder andere Art gestaltet. Die größte Gemeinsamkeit liegt in der Unterschiedlichkeit aller Menschen! Authentizität und Wertschätzung sowie Fachkompetenz begleiteten stets Ihre Arbeitsweise. Diese Haltung ist auch von unschätzbarem Wert für die Bauchmamas und ihre Kinder. Wir fanden Findefux und hoffen nun, dass uns DIE Bauchmama findet. Damit DU das fehlende Puzzleteil in unserem Leben wirst.


Oktober, 2019



2016


1. Gespräch

(ca. Anfang September 2016, R. und ich, beim Zubettbringen)


Wir sprechen über Babys, die gestillt werden.


R: Hast du mich auch gestillt?
Ich: Nein, du warst ja nicht in meinem Bauch. E. hätte dich stillen können. Aber wir haben dir die Flasche gegeben.
R: Mochte ich das?
Ich: Ja, das fandest du sehr schön. Und Papa und ich haben uns immer abgewechselt.
R: In deinem Bauch kann ja kein Baby wachsen.
Ich: Nein, das geht nicht.
R: Warum nicht?
Ich: Das weiß ich auch nicht so genau. Bei manchen Frauen geht das eben nicht.
R: Und wie lange habt ihr auf mich gewartet?
Ich: Sechs Jahre lang! Aber als du kamst, war alles Warten vergessen.
R: (wechselt zufrieden das Thema)

 

2. Gespräch

(etwa 2 Wochen nach dem ersten Gespräch, R. und ich, beim Essen)


R: Ich hoffe, dass ich mal Kinder kriege.
Ich: Ja, möchtest du das gerne?
R: Ja. Ich will ja mit Florian heiraten.
Ich: Naja, aber wenn du Kinder bekommen willst, brauchst du eine Frau dazu, das weißt du doch?
R: Nee, wieso? Wir können doch Kinder adoptieren.
Ich: Ach so, ja, das geht natürlich.
R: Aber das sage ich Florian noch nicht, der schreit dann wieder rum und sagt: "Waaaaas? Kinder? Nein danke!"
Ich: Dann behältst du es erstmal für dich?
R: Ja. Wolltest du denn lieber ein Kind selber kriegen oder eins adoptieren?
Ich: Das war mir eigentlich egal. Aber dann kamst du und ich dachte sofort, dass ich nur dich will! Ich finde, du passt am allerbesten zu uns.
R: Liebst du denn E.?
Ich: Also ich kenne sie ja nicht so gut. Aber ich finde es wunderschön, was sie getan hat. Dass sie uns für dich ausgesucht hat. Dafür werde ich sie immer toll finden.
R: Ja, finde ich auch.

 

3. Gespräch

(5. Oktober 2016, R. und ich, plötzlich im Museum)


R: Die Leute wundern sich manchmal, dass ich so schöne blonde Locken habe. Und ihr habt so dunkle Haare.
Ich: Ja, da denken sie, wie kann das denn sein.
R: Und dann sage ich, das kommt, weil ich bei E. im Bauch war. Ich bin adoptiert!
Ich: Ja, wenn du möchtest, kannst du das erzählen. Und wenn man mal nicht will, kann man auch etwas anderes sagen, zB "Das war ein guter Einfall der Natur" oder so. Das habe ich ja auch schon gemacht, weißt du? Wenn man gerade nicht seine ganze Geschichte erzählen will.
R: Ja. Du bist ja nicht adoptiert.
Ich: Nein.
R: Und Papa auch nicht.
Ich: Nein, Papa auch nicht.
R: Warum bin ich denn nicht bei E. geblieben?
Ich: Also E. konnte nicht... Sie hat sich das nicht zugetraut mit einem kleinen Baby.
R: Warum nicht?
Ich: Naja, sie hat sich zum Beispiel zu alt für ein Baby gefühlt.
R: Wie alt ist sie denn?
Ich: Sie müsste jetzt etwa 47 sein.
R: 47? Das ist doch nicht alt. Wie alt bist du denn?
Ich: Ich bin 39.
R: Und Papa?
Ich: Papa ist 40.
R: 40? Das ist ja doch alt!
Ich: (lache) Naja, soooo alt ist das nicht. Aber E. wollte auch gerne, dass du eine Mama und einen Papa hast. Sie hatte ja keinen Mann. Und sie hat sich gewünscht, dass du bei lieben, lustigen Eltern aufwächst, die sich zusammen um dich kümmern können.
R: Ja.

 

4. Gespräch

(6. Oktober 2016, R., A. und ich, im Restaurant)


R: Warum schreiben wir E. eigentlich nicht mehr?
Ich: Wir schreiben ihr noch. Das können wir auch bald wieder machen, wenn du willst.
R: Ja.
Ich: Was möchtest du ihr denn sagen?
R: Hmmmm, liebe E., ich vergesse dich nicht, ich liebe dich und mir geht es gut.
Ich: (mir schießen sofort die Tränen in die Augen): Du bist ein tolles Kind...
R: (zufrieden): Ich habe gerade gepupst, Mama.





2016


Es ist Nacht. Ich liege wach und kann nicht einschlafen. Die Krankenhaustasche ist gepackt. Die Einkaufsliste ausgedruckt und bereitgelegt. 


„Die Geburt wurde eingeleitet.“ hatte die Mitarbeiterin von findefux uns am Nachmittag telefonisch informiert. Wenn das Baby da ist, wartet sie noch eine Stunde, bevor sie uns anruft – nur zur Sicherheit. Sollte das Baby mitten in der Nacht geboren werden, so möchte die Bauchmama, dass wir so schnell wie möglich kommen. Alle Telefone, Handys liegen am Bett… Dieses Warten…. Ich schlafe ein.


2:34 Uhr – das Handy von M. klingelt. Wir halten es in zwischen unsere Köpfe und wir hören die Mitarbeiterin von findefux sagen: „Sie können sich auf den Weg machen. Der kleine Mann ist da.“. Sie gibt uns noch den Hinweis, dass wir am Krankenhaus auf dem Storchenparkplatz parken dürfen und dann geht es los. 


Ich kümmere mich noch kurz um unsere Verpflegung – wer weiß, wann und was wir das nächste Mal was zu essen bekommen. Im Radio läuft erst mein Lieblingslied und direkt danach M.s .

Bei tiefsten Minusgraden in einer kalten Februarnacht machen wir uns auf den Weg, um Eltern zu werden!


Während der Fahrt auf der leeren Autobahn sitzen wir still im Auto. Nichts wird sich für uns mehr so anfühlen wie bisher.


Als wir ungefähr eine halbe Stunde später am Krankenhaus ankommen, erwartet die Mitarbeiterin von findefux uns unten am Eingang. 


Im Treppenhaus auf dem Weg nach oben berichtet die Mitarbeiterin von findefux uns, dass die Bauchmama das Baby die ganze Zeit im Arm gehalten hat. Sie hat ihm erzählt, dass „Mama und Papa gleich kommen“. Wow! Ich versuche unter höchster Konzentration mir jedes Detail, jeden Schritt und jedes Wort einzuprägen. Als wir vor der Tür des Ruhezimmers stehen, in welchem sich unsere Bauchmama mit unserem Baby und eine weitere Mitarbeiterin von findefux befinden, halten wir alle drei noch einmal inne. Wir können es kaum erwarten.


Es ist nun ungefähr 3:30 Uhr und wir betreten ein schummrig beleuchtetes kleines Einzelzimmer. Unsere Bauchmama liegt im Bett und hält das Baby im Arm. Wir lächeln uns an – zum ersten Mal, seit die Mitarbeiterin von findefux sie kennt, lächelt sie! Wir reden leise. Ich frage sie, ob es ihr gut geht und sie entspannt sich. Sie möchte das Kind abgeben und überreicht mir unseren Sohn. Noch nie hatte ich so ein winziges Baby im Arm! M. beugt sich über meine Schulter und dank einer der Mitarbeiterinnen von findefux haben wir diesen Moment sogar auf einem Foto festgehalten bekommen!


Wir fühlen, das ist UNSER SOHN. Genauso sollte es sein und wir möchten, dass er immer bei uns ist. 

Wir erzählen, dass wir ihn J. nennen wollen und unsere Bauchmama scheint mit unserer Wahl einverstanden zu sein. Der zweite Vorname, der von ihr mitgegeben wird, ist eine gemeinsame Idee mit einer der Mitarbeiterinnen von findefux.


Die Mitarbeiterinnen von findefux freuen sich mit uns und nach einiger Zeit verabschieden wir uns von unserer Bauchmama. Wir wissen nicht, ob wir sie wiedersehen. Es fühlt sich komisch an. Ich möchte sie wiedersehen. Ich fühle mich mit ihr in großer Achtung und Dankbarkeit verbunden.

Man bringt uns in einen anderen Raum, wo wir mit unserem Kind zum ersten Mal ganz allein sind. Es kann die Temperatur noch nicht alleine ausgleichen. Eine Hebamme fragt uns, ob wir es in ein Wärmebettchen legen möchten oder ob wir selbst es halten und wärmen möchten.


Was für eine Frage! Uns ist klar, dass J. eine Trennung hinter sich hat. Wir möchten ihm ab jetzt immer die Gelegenheit geben, uns kennenzulernen und schnell eine neue Bindung aufzubauen. Herzschlag, Stimme, Geruch von uns sollen ihm wohlig und geborgen sein. 


Dank Findefux bekommen wir ein Zimmer auf der Wöchnerinnen-Station. Die Schwestern und Hebammen wissen nicht so recht, wie sie mit uns umgehen sollen, aber fürs Erste sind wir allein in einem Zimmer. Am späten Vormittag erzählt uns die Mitarbeiterin von findefux, dass unsere Bauchmama uns noch einmal sehen möchte.


Wir schauen uns unsicher an, stimmen aber gespannt zu.


Es ist wunderbar. Sie, die Mitarbeiterinnen von findefux, M. mit J. im Arm und ich, wie wir alle auf Stühlen um das Bett herum sitzen. Wir plaudern über Gott und die Welt, Kindergärten, Bioläden und Verwandtschaft. Unsere Bauchmama hat zufrieden die Hände im Schoss und schaut die neue kleine Familie an. Sie sagt: „Genau so soll es sein. So fühlt es sich gut und richtig an.“


Als es Zeit für die Verabschiedung wird, umarme ich sie herzlich und bedanke mich bei ihr. Danke für das alles hier, für ihre Kraft und ihre Hilfe! Ich stelle mir vor, dass es schwer für sie war, zumindest bis sie wusste, dass das Kind von einem Paar wie uns aufgenommen werden kann.

„Nein, ich bedanke mich bei Euch!“ antwortet sie. Ich bin erstaunt, erleichtert und glücklich. Ich hoffe, wir sehen sie wieder!


Inzwischen ist J. fast fünf Jahre alt. Wir haben anonymen E-Mail-Kontakt mit ihr. Meistens nur einmal im Jahr. Sie gratuliert ihm zu seinem Geburtstag und fragt, ob es uns gut geht. Wir freuen uns darüber und antworten ihr gern mit Fotos.


Dank des wunderbaren Vorbereitungsseminars mit einer Hebamme, die uns von der Kinderärztin und Autorin Emmi Pikler erzählte, fühlten wir uns bestens auf das Leben mit einem Baby vorbereitet. Wir wachsen immer weiter an und mit unserem Kind und freuen uns, dass wir es in diesem Leben begleiten dürfen. 

 

Von Anfang an haben wir ihm erzählt, dass seine Bauchmama wollte, dass wir seine Eltern sind. Dass wir ganz schnell ins Krankenhaus gekommen sind, als er auf der Welt war und wir ihn so sehr lieb haben. 


Neulich saß J. auf der Schaukel und während ich ihn so im Sonnenlicht betrachtete, überkam mich eine Welle von gerührter Dankbarkeit seiner Bauchmama gegenüber. Ich sprach es aus und sagte, dass ich gerade an sie denke. Wie toll es ist, dass er in ihrem Bauch sein durfte und dass sie uns als seine Eltern gefunden hat. Seine Antwort war so schön und einfach: „Ja, Mama, das ist wirklich lieb von ihr.“



Oktober 2016


2016


Es gibt Dinge, die verlieren auch in der Wiederholung ihren Zauber nicht. Das Wochenende auf dem Ferienhof Dahlkamp war für Wiederholungstäter und Neueinsteiger gleichermaßen wunderbar. Die Kinder verstanden sich auf Anhieb und waren manchmal stundenlang im Spiel vertieft. Die Gespräche mit den Findefüxen und den anderen Adoptiveltern waren interessant, anregend, motivierend, bewegend, ... 


Wir hoffen auf eine Wiederholung im nächsten Jahr!

2016


"Ich will nur noch Urlaub in Frankreich oder bei Findefux machen!"


Diesen Satz äußerte unser Sohn voller Inbrunst auf der Rückfahrt vom Ferienhof Dahlkamp. Besser kann man wohl nicht ausdrücken, wie schön das Findefux-Familientreffen war. Nachdem wir im letzten Jahr verhindert waren, wollten wir dieses Jahr unbedingt dabei sein. Und was haben wir für ein herrlich entspanntes Wochenende verbracht! Die Kinder waren mit den Tieren, Treckern und Tretfahrzeugen so eifrig beschäftigt, dass wir Erwachsenen reichlich Zeit hatten, um uns über unsere schönen Adoptionsgeschichten auszutauschen, Alltagsfragen zu klären und einfach stundenlang zu plaudern. Beim Blick auf all die glücklichen Familien war ich zwischendurch richtig ergriffen - und immer wieder dieser Satz: "Besser könnten wir gar nicht zusammenpassen!" Besonders gut gefallen hat mir neben dem tollen Ferienhof mit seinen gemütlichen Zimmern und dem herrlichen Garten, dass auch Frau Dahlkamp persönlich uns an ihrer besonderen Geschichte hat teilhaben lassen. Es ist schön zu wissen, dass auch andere Familien dieses große Glück, das wir erleben durften, teilen können. Herzlichen Dank
- und bis im nächsten Jahr! 



2015


Unser kleiner Moritz* ist das Nesthäkchen in der großen Findefux-Familie. Wir sind immer noch begeistert, wie warm und freundlich wir alle Drei empfangen wurden. Wir freuen uns, alle im nächsten Jahr wieder zu sehen. 


*Name geändert



2015


Ein unvergessliches Wochenende:


Der Wunsch andere Adoptivfamilien, die über Findefux ein Kind vermittelt bekommen hatten, sich zu treffen, bestand schon länger. Aber da Findefux Familien in ganz Deutschland betreut, haben wir nicht damit gerechnet - bis die Einladung kam! Wir haben uns riesig gefreut und nach einem kurzen Blick in unseren Kalender war klar: wir werden teilnehmen.


Findefux hat einen für dieses Wochenende perfekten Ferienhof gefunden. Es war alles da, was Eltern und Kinder sich wünschen konnten. Da das Wetter an diesem Wochenende so klasse war, konnten wir den großen Garten mit Spielplatz, Trampolin, Kettcars u.s.w sehr gut nutzen. Die vielen Tiere auf dem Ferienhof waren ein weiteres Highlight.


Es war von Anfang an eine sehr entspannte und nette Atmosphäre. Die Kinder haben miteinander gespielt, der Hof war geschützt, so dass wir Eltern uns immer wieder in Ruhe miteinander austauschen konnten, tolle Gespräche mit dem Findefux Team hatten – einfach eine schöne Zeit miteinander verbringen konnten.


Wir wünschen uns, dass solche Treffen öfter zustande kommen, das wir uns wiedersehen wollen und sehen wie die Kinder größer werden....


Wir haben zuhause auch ab und zu Kontakt zu Adoptivfamilien, aber so einen intensiven Austausch in einem so tollen und entspannten Umfeld hatten wir bisher noch nicht. Dieses Treffen war etwas Besonderes und Findefux verbindet uns ja auch.


Besonders habe ich die Momente genossen, an dem wir alle am großen Tisch zusammen gesessen haben, z.B. abends zum Grillen: Es wurde zusammen gesungen und Gitarre gespielt ...Ich habe die vielen glücklichen Familien gesehen, die Findefux zusammen gebracht hat und wir danken allen Abgebenden für ihren Mut, ihre Kinder ihren Adoptivfamilien anzuvertrauen!!!!


Diese Dankbarkeit habe ich in den Gesprächen mit den anderen Adoptiveltern auch immer wieder deutlich herausgehört, denn durch den Mut der Abgebenden ist für uns alle ein Herzenswunsch in Erfüllung gegangen....


Vielen Dank an Findefux für das wunderschöne Wochenende,wir hoffen es war nicht das Letzte und dass wir im Laufe der Zeit noch mehr so tolle Adoptivfamilien kennenlernen dürfen!


2015


„Lasse geht am Wochenende 
zum Findefux,


...hat er erzählt! Was ist denn das?“ fragten uns die Erzieherinnen am Freitag, als wir unseren Sohn aus der Kita abholten. „Ein Wochenende mit anderen Adoptivfamilien“ erklärten wir. Lasse war ganz aufgeregt. Schließlich hatten wir ihm erklärt, dass wir auf einen Bauernhof fahren und dort die Leute treffen, die seiner Bauchmama im Krankenhaus geholfen haben, uns zu finden, und die dabei waren, als wir ihn aus dem Krankenhaus abgeholt haben. Und dass er dort ganz viele andere Kinder treffen würde, die auch eine Bauchmama und andere Eltern haben. Kinder und Bauernhof waren für ihn die Schlüsselworte, wir freuten uns auf Austausch mit anderen Adoptiveltern und ein Wiedersehen des Findefux-Teams.


Unsere Erwartungen wurden voll erfüllt. Der Bauernhof bot viel Platz zum Spielen und Toben für die Kinder, Anschluss war schnell gefunden, und ein Gesprächsthema hatten wir ja sowieso… Es war schön zu sehen, wieviel Persönlichkeit jedes Kind mitbringt, aber auch, wie unbeschwert und fröhlich unsere „Findefüxe“ waren. Wir Eltern tauschten unsere Geschichten aus: wie lange wir auf Kinder gewartet hatten, wie wir den großen Moment der Übergabe erlebt hatten, ob und welcher Kontakt zur Herkunftsfamilie bestand, wie – sofern es Geschwisterkinder gab – unterschiedlich sich Kinder entwickeln, wie wir mit dem Thema Adoption in Familie und Bekanntenkreis umgehen. Die Geschichten ähnelten sich alle ein bisschen und waren doch so verschieden wie unsere Kinder. Aber alle fühlten sich gut betreut vom Findefux-Team und freuen sich auf eine Wiederholung.


Danke an das Team für diese tolle Idee!




2015


Wie durch den Findefux unsere Familie komplett wurde


Nach jahrelangen Versuchen, Anstrengungen, Hoffen und Bangen sollte 2009 unser Glücksjahr werden. In diesem Jahr bekamen wir durch Vermittlung des Findefux eine Tochter und wurden zu einer Familie.


Die Freude war und ist immer noch täglich riesengroß und unsere Tochter bereichert unser Leben jeden Tag wieder aufs Neue. Mein Mann und ich sind jeweils mit Geschwistern aufgewachsen und hatten uns auch selbst immer eine „große“ Familie gewünscht. Nicht zuletzt deshalb beschlossen wir im Sommer 2011 uns ein weiteres Mal beim Findefux als Adoptiveltern zu bewerben, wobei es uns einerseits mehr als „dreist“ erschien, das Schicksal nochmals herauszufordern, anderseits der Wunsch nach einem zweiten Kind, oder besser gesagt nach einem Geschwisterchen für unsere Tochter, einfach so groß war, dass wir uns nach einigen Telefonaten mit einer Mitarbeiterin von Findefux wieder in das Prozedere des Bewerberprozesses stürzten und uns regelmäßig in Bochum wiederfanden. Nachdem die Erfolgsaussichten unserer ersten Bewerbung noch als „fragwürdig“ galten, fiel diese zweite Bewerbung bereits in die Kategorie „eher unwahrscheinlich“, so dass wir schon zu diesem Zeitpunkt als berühmten „Plan B“ beschlossen, uns bis Jahresende einen Hund als Ersatzgeschwisterchen bzw. Spielgefährten für unsere kleine Tochter zuzulegen. Gerade eben so zu Weihnachten als wir dann unsere kleine, süße Golden Retriever Hündin zu uns holten, war auch der 2. Bewerbungsprozess abgeschlossen und es hieß wieder abwarten, sprich auf den ersehnten Anruf vom Findefux warten.


Im Frühjahr 2013 meinte mein Mann dann, dass wir uns wohl vom Wunsch nach einem zweiten Kind verabschieden sollten, da wir mittlerweile sicherlich zu alt wären und uns keine Bauchmama mehr für ihr Baby als Adoptiveltern aussuchen würde. Ja, er spielte sogar mit dem Gedanke, uns aus dem Bewerberpool herausnehmen zu lassen. Auf der einen Seite wollte ich das nicht wahr haben – war ich doch gerade erst 43 geworden und wollte auch die Hoffnung noch nicht aufgeben – auf der anderen Seite wollte ich mich aber auch nicht zu sehr darauf versteifen, nochmals einen Anruf vom Findefux zu erhalten. Mein Mann und ich hatten den Kompromiss geschlossen, dass ich anfange, die Babysachen unserer Tochter zu verkaufen, wir aber in dem Bewerberpool bleiben. Somit begann ich kurz darauf, erste Babysachen, die wir noch von unserer Tochter aufgehoben hatten, auf Ebay zu versteigern. Wenn wir dann unserer Tochter erzählten, dass sie wahrscheinlich kein Geschwisterchen mehr bekommen würde – wir haben unserer Tochter von Anfang an gesagt, dass wir sie adoptiert haben – meinte sie nur, dass sei kein Problem, unsere Hündin wäre doch ihr Geschwisterchen...J


Etwa 6 Wochen nach den ersten erfolgreichen Verkäufen und am Ende eines tollen Wohnmobilwochenendes mit unserem Patenkind in einem Freizeitpark waren wir Mädels gerade dabei, unser Wohnmobil auszuräumen, als das Telefon klingelte. Es war gegen 19:00h, als mein Mann aufgeregt aus dem Haus zu uns in den Garten kam und rief: „Findefux ist am Telefon –, die haben ein Baby für uns – kommt schnell rein!“ Kurz darauf saßen wir zu dritt im Wohnzimmer auf dem Boden, hatten das Telefon auf Lautsprecher und lauschten der Mitarbeiterin von Findefux , was sie uns zu sagen hatte:


Am Samstag (also vor 3 Tagen) sei ein kleines Mädchen geboren worden. Sie ist gesund und munter, total süß, etwas klein und würde auf uns warten, wenn wir dazu bereit wären?! Und wie bereit wir waren!! Unserer Tochter, die ja alles mit angehört hatte, übersetzen wir die frohe Nachricht mit: „ Du bekommst ein Geschwisterchen, eine kleine Schwester, genau so, wie wir dich vor fast genau 4 Jahren bekommen haben. Unsere „Große“ hüpfte durchs Wohnzimmer und rief immerzu: „Ich bekomme eine Schwester, dann bin ich die große Schwester! Juhu! Ein Geschwisterchen!“ Wir verabredeten mit der Mitarbeiterin von Findefux , dass wir bis Mittags des nächsten Tages da wären, was für uns eine Anreise von über 600 km bedeutete! 


Zuvor mussten aber noch einige Dinge erledigt werden! Das Erste, was ich verkauft hatte, war unser MaxiCosi, und unser „Vap“, und ohne diese Dinge kann man beim besten Willen nicht los fahren, um ein Baby abzuholen. Mein Mann fuhr also sofort mit unserer Tochter los, um diese und weitere Babyutensilien bei meiner Schwester einzusammeln (sie hatte vor gut 2 Jahren ein Baby bekommen). 


In der Zwischenzeit erledigte ich kurz den Rest: Schnell waren die wichtigsten Sachen, die noch nicht verkauft waren, vom Speicher geholt und in Taschen gepackt. Ich erledigte noch einige wichtige Anrufe, unter anderem informierte ich unsere Familien sowie meinen Chef, dem ich kurz mitteilte, dass ich meinen „3-halbe-Tage-pro-Woche“ Job aufgrund von Elternzeit ab sofort für mindestens ein Jahr unterbrechen und daher morgen (am Dienstag) nicht in der Arbeit erscheinen würde, was er gelinde gesagt mit etwas Verwunderung zur Kenntnis nahm. 


Gegen 23:00h saßen wir dann mit Kind, Kegel & Hund im Wohnmobil auf dem Weg zu unserer Tochter/Schwester, bewaffnet mit einigen Namensbüchern, was dann auch unsere Lektüre und Hauptgesprächsthema während der gesamten Fahrt sein sollte. Wofür andere 9 Monate Zeit haben, hatten wir gerade mal 9 Stunden. Wir sollten am Dienstagvormittag Bescheid geben, welchen Namen unsere zweite Tochter erhalten solle, damit dieser gleich mit Zustimmung der Bauchmama im Standesamt eingetragen werden konnte. Und die Entscheidungs-findung für diesen Vornamen war nicht wirklich einfach...


Nach einer 4-stündigen Schlafpause kamen wir dann am späten Vormittag endlich am Kinderkrankenhaus an. Mein Mann setzte mich kurz ab und fuhr mit Tochter und Hund gleich zum 2 km entfernten Wohnmobil-Stellplatz weiter. Am Krankenhaus selbst durften wir eigentlich mit unserem alten WoMo aus „Umweltzonengründen“ gar nicht vorfahren, geschweige denn, dass passende Tiefgaragenplätze mit über 2,80m Höhe zur Verfügung gestanden hätten.


Mein Herz schlug mir bis zum Hals, als ich das Krankenhaus betrat. Eine Mitarbeiterin von Findefux kam mir entgegen und brachte mich zur Säuglingsstation, wo unsere knapp 4 Tage junge Tochter mit einer weiteren Mitarbeiterin aus dem Findefux-Team auf uns wartete. Ein kleines zartes Wesen, zuckersüß, ganz zufrieden schlummernd lag  in ihren Armen. Sie hatte sich um unsere kleine Maus gekümmert, weil sie die Temperatur noch nicht wirklich halten konnte und nachts im Wärmebettchen liegen musste. Ich durfte unsere kleine Tochter gleich in den Arm nehmen und just in dem Moment war es um mich geschehen: Unsere 2. Tochter war geboren! Unser Wunsch war in Erfüllung gegangen. Gibt es wirklich so etwas wie 2x Hauptgewinn? 


Wenig später kamen auch mein Mann und unsere große Tochter mit Fahrrad und Kinderhänger zum Krankenhaus und begrüßten den Familienzuwachs. Unsere große Tochter hatte so nochmal live mitbekommen, wie es gewesen sein muss, als wir sie vor fast genau 4 Jahren auch in der Kinderstation abgeholt hatten.


Unser Gefühl in dem Moment kann man nicht wirklich beschreiben! Wenn man die Fotos dieser Familienzusammenführung sieht, kann man aber die Freude und den Glanz in unserer aller Augen sehen. Wir hatten bei unserer großen Tochter für die Taufanzeige folgenden Spruch gewählt: Im Herzen gewachsen und durch Liebe vereint – und solch ein Gefühl geht auch mehrmals, wie wir feststellen konnten. 


Nach 2 getrennten Tagen - einer von uns war im Wechsel bei unserer kleinen Tochter im Krankenhaus und übernachtete auch dort, der andere kümmerte sich derweilen um unsere „Große“ und den Hund im Wohnmobil - durften wir dann am Donnerstag das Krankenhaus zusammen verlassen. Als mein Mann uns am Krankenhaus abholte, begrüßte unsere Hündin die Kleine ganz vorsichtig! Die Heimfahrt verlief ohne große Komplikationen: Unsere „Große“ durfte vorne beim Papa sitzen, während ich mich hinten um unsere „Kleine“ kümmerte und spät in der Nacht hatten wir dann unser Ziel erreicht. 


Bereits seit Wochen war für den nächsten Tag das Fest zum 4. Geburtstag unserer „Großen“ geplant und auch schon organisiert und das wollten und konnten wir nicht absagen. So staunten unsere Gäste nicht schlecht, als sie am Samstag zum Geburtstagsfest erschienen und wir sie mit einem kleinen Baby auf dem Arm begrüßten!


Um es kurz zu machen: Die Abwicklung der Formalitäten ging dann allerdings leider nicht so zügig voran wie die Familienzusammenführung! Wir mussten über ein Jahr auf die Unterschrift der Bauchmama beim Notar warten. Den Auftrag zur Adoptionsvermittlung und damit ihr Einverständnis zur Vermittlung beim Findefux hatte die Bauchmama schon vor der Geburt ihres Babys unterzeichnet. Sie äußerte auch klar, dass sie ihr Baby nach der Geburt zur Adoption freigeben wollte. Wir mussten dennoch über ein Jahr auf ihre Unterschrift beim Notar warten, weil sie aus persönlichen Gründen dazu nicht eher in der Lage war. Als Nächstes ließ das Gericht dann ewig auf sich warten, mitunter auch wegen eines unserer Meinung nach völlig unnötigen Kompetenzgerangels zwischen unserem lokalen Jugendamt und Familiengericht. Der finale Gerichtstermin fand dann kurioserweise an einem regionalen Feiertag pünktlich zum Mittagsläuten um 12:00h statt. Bis wir letztendlich die neue Geburtsurkunde in Händen hielten, gingen so insgesamt 21 Monate ins Land. 


Nun haben aber mittlerweile alle bei uns daheim den gleichen Nachnamen. Mein Mann ist natürlich in unserem 4-Mädchen-Haushalt (sogar unser Hund ist ein Mädchen) gut gefordert, aber wir sind überglücklich über unsere mittlerweile ganz schön gewachsene Familie!


Wir sind nun komplett und unendlich dankbar, dass wir den Findefux gefunden haben, es zwei Bauchmamas gibt, die uns für ihre Babys als Eltern bzw. Familie ausgewählt haben. Ohne diese beiden Bauchmamas und den Findefux wäre jetzt sicherlich alles anders. Wir genießen jeden Tag mit unseren beiden Töchtern, erfreuen uns daran, wie nett sie als Geschwister miteinander umgehen (gelegentliche Eifersüchteleien dahingestellt), wie viel Freude sie uns als Eltern bereiten und sich gegenseitig bereichern! Oft hören wir, dass die beiden sich unglaublich ähnlich sehen, oder eine von beiden ganz nach der Mama, die andere ganz nach dem Papa kommt. Vermutlich gleicht man sich wirklich irgendwie an. Vor kurzem meinte unsere Große: „Mama, wir haben ja alle die gleiche Haarfarbe, wir sind alle blond, sogar Queenie (unser Hund) hat die gleiche Haarfarbe wie wir, nur Papa hat dunkle Haare, aber der ist ja auch ein Junge…“ :-)

 

In diesem Sinne: DANKE, DANKE, DANKE….ein ganz herzliches Dankeschön an den Findefux und an „unsere“ beiden Bauchmamas, ohne die wir solch tolle Momente nicht erleben könnten bzw. nie erlebt hätten!



2012


Liebes Findefux-Team,


besser als mit Ihnen hätte man gar nicht in die neue, aufregende Zeit starten können. Herzlichen Dank nochmal für Ihre nahe Begleitung!


Obwohl natürlich jetzt alles anders ist, fühlt es sich merkwürdigerweise gleichzeitig normalrichtig und vertraut, dabei aber verrückt intensiv an. Man kann das nicht so leicht in Worte fassen. Michael* ist jedenfalls das Beste, was uns je passiert ist.


*Name wurde geändert



2011


Wie wir mit Hilfe vom Findefux eine Familie wurden


Kinder wollten wir schon immer, nur leider mussten wir nach einigen Jahren und einigen Kinderwunschbehandlungen feststellen, dass wir keine leiblichen Kinder bekommen können. Nachdem wir diese Tatsache erst einmal verarbeiten mussten, haben wir uns etwa ein Jahr später intensiver mit dem Thema Adoption auseinandergesetzt. Der Erstkontakt beim ortsansässigen Jugendamt machte uns aber kaum Hoffnung auf eine Inlandsadoption, so dass wir uns mit dem Thema Auslandsadoption beschäftigt haben. 


Während der Recherchen zum Thema Adoption bin ich dann ganz zufällig auf die Internetseite vom FINDEFUX in Bochum gestoßen. Hier hat uns besonders das Konzept angesprochen, da der Findefux ja vorrangig eine Beratungsstelle für ungewollt schwangere Frauen ist und erst in zweiter Linie eine Vermittlungsstelle für die Babys, deren leibliche Mütter sich dazu entscheiden, ihre Kinder nach der Geburt zur Adoption freizugeben. Anfänglich hatten wir Zweifel, ob eine Vermittlungsstelle in Bochum und somit einige hundert Kilometer von unserem Zuhause entfernt, uns überhaupt als Bewerber akzeptieren würde. Ich hatte damals diesbezüglich eine Email an den Findefux geschrieben und wir wurden ermutigt, uns trotz der weiten Entfernung, zum Informationsseminar anzumelden. So machten wir uns dann auf den Weg nach Bochum, lernten die Vermittlungsstelle und das Konzept noch besser kennen und waren uns sofort einig, dass wir die Bewerberunterlagen auf jeden Fall schnellstmöglich zusammenstellen wollten. Das dauerte dann aber einige Zeit bis wir alle Papiere zusammen hatten! Das Schöne am Kontakt mit den Behörden war, dass wir ausschließlich positive Reaktionen bekommen haben, als wir bei der Begründung für die benötigen Unterlagen „wir wollen ein Kind adoptieren“ angaben. Teilweise gab es die Bestätigungen dann sogar kostenlos!


Nach einem etwa einjährigen Überprüfungsverfahren, wiederholten wirklich netten Treffen und Gesprächen in Bochum, einem persönlichen Hausbesuch bei uns daheim und einem 2-tägigen Vorbereitungsseminar, welches echt klasse war, wurde uns im abschließenden Sozialbericht bestätigt, dass wir als Paar geeignet wären, Kinder zu adoptieren bzw. zu erziehen. Schlussendlich wurden wir in den Bewerberpool von Findefux aufgenommen. Das war ein Gefühl! Die erste Hürde war genommen! 


Dieses besagte Vorbereitungsseminar hat uns wirklich sehr geholfen. Mit zwei anderen Paaren wurden verschiedene Themen teilweise in Gruppenarbeit besprochen, man hat sich mit verschiedenen Aspekten auseinandersetzen müssen, eine Kinderkrankenschwester hat uns anhand einer Babypuppe in die Babypflege eingeweiht, ein Adoptivpflegeelternpaar mit Baby hat unsere Fragen beantwortet und von ihren Erfahrungen berichtet und man konnte sich generell mit Gleichgesinnten austauschen. Der Findefux hatte das Seminar wirklich super organisiert. Es herrschte an dem Wochenende eine ganz angenehme und familiäre Atmosphäre, die wir sehr genossen haben! 


Wieder daheim angekommen, ging die Warterei auf den ersehnten Anruf vom Findefux los, wobei wir diese Zeit beide gar nicht so schlimm empfunden haben, wie zuerst befürchtet. 

Schon zwei Monate nach unserem Vorbereitungsseminar bekamen wir den ersten Anruf vom Findefux, dass wir zusammen mit einem anderen Bewerberpaar auf ein Profil einer abgebenden Mutter passen würden. Was hatten wir zu verlieren? Unsere Chancen standen 50/50. Schnell sollten wir noch ein persönliches, aber anonymes Dossier für die Mutter anfertigen und losschicken. Wir waren natürlich total aufgeregt und hofften auf einen positiven Bescheid vom Findefux. In dem Moment leider – aber im Nachhinein betrachtet genau richtig - hatten wir bei diesem Verfahren kein Glück, da sich die abgebende Mutter ziemlich schnell für das andere Bewerberpaar entschieden hatte. Dann fielen mein Mann und ich erstmal in ein tiefes Loch, rappelten uns aber sehr schnell wieder auf und waren guten Mutes, dass wir eine zweite Chance kriegen könnten. 

Wieder 8 Wochen später - wir waren gedanklich mit unseren Urlaubsplänen beschäftigt - bekamen wir unverhofft den nächsten Anruf vom Findefux, dass wir wieder dem Wunschprofil einer werdenden Mutter entsprechen würden, die Ihr Kind in etwa 8 Wochen zur Welt bringen sollte und es zur Adoption freigeben wollte. Diesmal würden wir gegen zwei andere Bewerberpaare antreten, so dass unsere Chancen hier nur bei 33% lagen. Aber wir stimmten zu und warteten gespannt das Treffen vom Findefux mit der werdenden Mutter ab, welches für den übernächsten Tag geplant war. Die Aufregung war natürlich groß und wir waren beide mit unseren Gedanken nicht wirklich bei der Arbeit…..Mein Mann bekam dann zuerst telefonisch Bescheid, dass die Mutter sich für uns entschieden hätte…und von ihm bekam ich dann ein Email ins Büro mit ganz vielen Smileys!!!! Wir konnten unser Glück kaum fassen und gingen abends zur Feier des Tages zum Essen! Mein Mann war gleich voller Enthusiasmus über diese positive Nachricht, ich aber war erstmal ein bisschen verhalten, weil ich einfach unsicher war, wie es weitergehen würde. Es fand dann noch ein Treffen mit der werdenden Mutter auf anonymer Basis statt. Wir waren, glaube ich, alle sehr nervös vor diesem Kennenlernen, aber es war ein sehr netter und auch aufregender Tag! Die Mutter war uns von Anfang an total sympathisch. Wir haben einige Stunden miteinander verbracht, um uns zu beschnuppern und etwas voneinander zu erfahren! 


Die Geburt sollte, auf Wunsch der Mutter, anonym stattfinden. Freunde liehen uns Kinderwagen, Wiege, Wickeltisch, Klamotten und Babysitz und vieles andere bestellten wir im Internet mit Eilservice. 


Unsere Familien hatten wir dann vollends eingeweiht, als wir die positive Rückmeldung nach dem Treffen mit der Mutter vom Findefux erhalten hatten. Die Freude war und ist bei den beiden Großeltern, den Tanten und Onkeln und der Uroma immer noch riesig! Die frohe Botschaft zu überbringen war tränenreich und sehr emotional, weil sich alle so mit uns freuten! 


Der besagte und ersehnte Tag, sprich der Geburtstag unserer Kleinen (damals wussten wir noch nicht, ob es ein Junge oder Mädchen werden wird), war dann total aufregend! Am späten Nachmittag wurde ich im Büro vom Findefux angerufen, dass bei der werdenden Mutter die Wehen eingesetzt hätten und wir uns auf den „etwas längeren“ Weg ins Krankenhaus machen sollten. Die Mutter hatte sich von Findefux die Begleitung bei der Geburt gewünscht und von uns, dass wir möglichst direkt nach der Geburt für ihr Kind da sind.


Natürlich stand ich beim Heimweg vom Büro im Stau und mein Mann wartete auf heißen Kohlen auf mein Eintreffen….nur gut, dass wir wirklich einen Tag zuvor unsere Taschen und auch die ganzen Babysachen bereit gestellt hatten! Bei der Aufregung hätten wir ansonsten sicherlich einiges vergessen! 


Etwa 2 Stunden vor unserem Zielort bekamen wir im Auto den Anruf, dass unsere Tochter schneller als wir war und sie ganz gesund und putzmunter das Licht der Welt erblickt hatte und nun auf uns warten würde. Wir konnten unser Glück gar nicht fassen! Das war ein unbeschreibliches Gefühl! Wir waren beide sprachlos! Unsere Tochter war da und wartete auf uns! 


Knapp zwei Stunden danach sind auch wir im Krankenhaus eingetroffen und wurden schon von den Mitarbeiterinnen von Findefux erwartet. Auf der Intensivstation konnten wir unsere Tochter direkt in Empfang nehmen. Schon komisch, dass man wirklich ohne eigene Schwangerschaft, Geburtsvorbereitungskurse und 9 Monate Wartezeit von einer Minute auf die andere sich als Eltern fühlt und sofort auch solche Mutter- und Vatergefühle entwickelt. Man schließt sein Baby in die Arme und sofort auch ins Herz und kann es sich nicht mehr anders vorstellen.


Die folgenden drei Tage haben wir uns intensiv um unsere Kleine gekümmert und fast pausenlos im Arm gehalten (die Schwestern meinten, wir würden sie bereits jetzt zu sehr verwöhnen). Nach einer erfolgreichen U2 und dem Einsatz des Findefux, sowie der außerordentlichen Bereitschaft der zuständigen Stellen, hatten wir schließlich drei Tage später alle notwendigen Papiere und Unterlagen zusammen und auch einen Vormund für unsere Kleine, so dass wir am Nachmittag die Heimreise antreten konnten. 


Aufgrund der weiteren Betreuung im Adoptionspflegejahr durch den Findefux waren wir zwischenzeitlich bereits wieder zweimal in Bochum und zwei Mitarbeiterinnen der Adoptionsvermittlungsstelle zweimal bei uns zu Hause. Auch die Dame vom Jugendamt und unser Vormund waren schon bei uns zu Besuch, um sich einen Eindruck von uns zu verschaffen und unsere Tochter kennenzulernen.


Die Zeit zu dritt genießen wir in vollen Zügen. Oft wurden wir darauf angesprochen, ob wir denn sehr nervös seien, dass noch etwas dazwischen kommen könnte oder die Mutter sich nochmals melden könnte und ihr Baby wieder zurück haben möchte! Wir sind beide der Meinung dass hier „verrückt machen“ nichts bringt und dass man natürlich immer damit rechnen muss, dass es sich die leibliche Mutter nochmals anders überlegen könnte, und dies wäre ja eigentlich auch ihr gutes Recht! Natürlich haben mein Mann und ich das beide nicht gehofft und wir hätten wohl auch nicht gewusst, was wir getan hätten, wenn wir unseren Sonnenschein wieder hätten hergeben müssen…gar nicht vorzustellen…aber dies immer im Fokus zu haben, ist sicherlich weder für das Baby noch für die Adoptionspflegeeltern sinnvoll. Man sollte einfach jede Minute mit Kind genießen und darauf zählen nun für immer zusammen zu gehören!


In unserem Fall – die Mutter wollte ja anonym bleiben – hatte man eben nicht die Gewissheit, dass die Mutter ab 8 Wochen nach der Geburt zur Adoption schriftlich zustimmt und man so auf der „sicheren“ Seite ist, sondern man muss mindestens ein Jahr warten, bis die Adoptionspflege per Gerichtsurteil als Adoption anerkannt wird und somit auch rechtskräftig ist.


Bei uns war es nach 14 Monaten so weit, dass per Gerichtsbeschluss die Adoption ausgesprochen wurde. An dem Tag haben wir ausgiebig gefeiert – eine große Last bzw. ein riesiger Felsbrocken ist von unseren Herzen geplumpst…auch wenn man ihn vorher gar nicht wirklich wahrgenommen hatte. An der Beziehung zu unserer Tochter hat sich dadurch aber nichts geändert! Wir sind seit ihrer Geburt ganz verliebt in sie und einfach eine Familie! 


Wir gehen ganz offen mit dem Thema Adoption um und erziehen unsere Tochter von Anfang an dahingehend, dass es neben uns als ihre Eltern auch irgendwo noch eine Bauchmama und einen leiblichen Papa gibt.


Wir sind der abgebenden Mutter unendlich dankbar, weil sie und der Findefux uns erst zu einer Familie gemacht und uns solch einen Sonnenschein geschenkt haben! Wir sind auch sehr froh, dass wir die Mutter ein Stückweit kennenlernen durften, um unsere Tochter später etwas von Ihrer Bauchmama erzählen und sie beschreiben zu können! 


Unsere Erfahrungen mit dem Findefux sind einfach wunderbar und wir können den Findefux als Adoptionsvermittlungsstelle uneingeschränkt und jederzeit empfehlen! 


Mittlerweile ist unser Schneckchen schon 18 Monate alt. Nachdem wir so lange auf unser Baby warten mussten, genießen wir wirklich jeden Tag ganz intensiv aufs Neue mit unserem kleinen Sonnenschein – wir drei haben uns lange gesucht und endlich gefunden! 


Wir hoffen und wünschen, dass noch vielen weiteren Bewerberpaaren solch ein Glück beschert wird und noch viele Kinder ihre Eltern auf diesem Wege finden werden!



2008


Unser Sonnenschein…


Unseren Wunsch nach einem Adoptivkind hatten wir schon sehr lange und dieser war auch sehr groß. Bereits im Jugendalter habe ich erfahren, dass ich keine eigenen Kinder bekommen kann und somit stand eine Adoption schon sehr früh fest.


Schließlich haben wir uns dann bei dem für uns zuständigen Amt beworben und mussten erst einmal einen Adoptionsvorbereitungskurs machen. Anfangs hatten wir wenig Lust und haben uns gefragt, wieso alles so schwierig ist, wir wollen doch nur einem Kind ein liebevolles zu Hause geben. Als der Kurs fertig war (einige Wochen später) fanden wir den Kurs sehr sinnvoll und haben auch nette Leute in der gleichen Situation kennen gelernt. Beim Surfen im Internet bin ich auf den Verein Findefux e.V. gestoßen. Sofort habe ich unsere Bewerbungsunterlagen fertig gestellt und losgeschickt. Einige Zeit später sind wir zu einer Informations-Veranstaltung eingeladen worden und waren begeistert über die Arbeit dieses Vereins. Daraufhin folgten Gespräche in Bochum und bei uns zu Hause. Bei unserem Abschlussgespräch klingelte das „Notruf“- Telefon vom Verein und es meldete sich eine abgebende Mutter. In diesem Moment waren wir ganz aufgeregt und hofften, dass wir die möglichen Eltern werden würden. Die Fachkräfte haben sich dann zurück auf den Weg nach Bochum gemacht. Abends klingelte dann unser Telefon und sie teilten uns mit, dass wir die passenden Eltern für die abgebende Mutter wären. Sie sagten uns, dass das Kind in einer Woche auf die Welt kommen würde. Wir konnten unser Glück überhaupt nicht fassen und waren ganz aus dem Häuschen. Ich habe gleich angefangen, Sachen für das Baby zu kaufen. Die Woche bis zur Geburt war ein Gefühlschaos, denn die abgebende Mutter hätte sich täglich wieder gegen die Abgabe entscheiden können. Findefux hatte täglich Kontakt mit der abgebenden Mutter und auch mit uns. Eine Woche später sind wir nach Bochum gefahren mit einem Koffer und den notwendigen Sachen für die Heimreise des Kindes. Wir hatten ein Hotelzimmer gebucht und einen Tag vor der Geburt hatten wir nochmals ein Gespräch mit Findefux. Das Kind wurde am nächsten Tag per Kaiserschnitt geholt (es war der Wunsch der Mutter) und wir haben unseren kleinen Jungen eine Stunde nach der Geburt in die Arme nehmen dürfen. Es war ein ganz bewegender Moment, für uns ging ein Traum in Erfüllung. Von diesem Zeitpunkt an haben wir uns um den Kleinen gekümmert. Auch die Schwestern und Ärzte im Krankenhaus waren sehr nett und hilfsbereit zu uns. Unser Kleiner musste noch eine Nacht zur Beobachtung im Krankenhaus bleiben und ich durfte sogar mit ihm dort übernachten. An unserem Abreisetag kamen auch nochmals die Fachkräfte zu uns und haben uns die letzten Minuten im Krankenhaus begleitet. Wir hatten keinen persönlichen Kontakt zur abgebenden Mutter, haben ihr allerdings noch eine Karte als Dankeschön geschrieben und auch sie hat uns etwas Persönliches von ihr gegeben. Das fand ich ganz toll, somit haben wir etwas für später für den Kleinen. Nach der Abschlussuntersuchung im Krankenhaus haben wir uns auf den Heimweg gemacht. Zu Hause warteten schon die Großeltern sehnsüchtig auf den Nachwuchs. Die abgebende Mutter hat frühestens acht Wochen nach der Geburt die Möglichkeit zur endgültigen Freigabe zur Adoption. Für uns vergingen die acht Wochen sehr schnell und ich habe auch kaum einen Gedanken daran verschwendet, ich war so sehr mit dem Kleinen beschäftigt. Danach hat die abgebende Mutter beim Notar ihr Einverständnis gegeben. Findefux hatte sehr engen Kontakt zur abgebenden Mutter und auch zu uns, es gab Besuche und noch viele Gespräche. Natürlich gab es auch manchmal sehr schwierige Tage, wenn das Kind viel geschrien hat. Aber das ist ganz normal, die gleichen Gedanken haben auch leibliche Mütter. Ich habe mit ihm eine Babygruppe (Pekip) besucht und auch Kontakt zu anderen Adoptiveltern gesucht, was wir persönlich sehr wichtig finden. Inzwischen ist die Adoption abgeschlossen und wir sind überglücklich mit unserem kleinen Sonnenschein. Wir sind sehr begeistert von der Tätigkeit des Vereins, wie sie sich um uns als Adoptiveltern und auch um die abgebende Mutter gekümmert haben. Man konnte die Mitarbeiter immer erreichen, wenn man etwas auf dem Herzen hatte. 


Ich hoffe, wir können hiermit auch abgebenden Frauen Mut machen. Es gibt sehr viele Paare, die keine leiblichen Kinder bekommen können und gerne einem Kind ein schönes und liebevolles zu Hause geben möchten, das es aus welchem Grund auch immer nicht bei der leiblichen Mutter bekommen kann. Wir haben auch großen Respekt vor den Frauen, denn es ist sicher keine leichte Entscheidung. Wir sind sehr offen, was die Adoption betrifft und möchten unseren Kleinen auch früh darüber aufklären. Auch wenn er später den Wunsch hat, seine leibliche Mutter mal zu sehen werden wir ihm bei der Suche behilflich sein. Wir denken, dass es ganz normal ist, wenn man irgendwann seine leibliche Mutter und evtl. auch Geschwister einfach mal sehen möchte. 
Wir sagen DANKE für die tolle Betreuung während des ganzen Adoptionsprozesses und können Findefux nur weiterempfehlen!




2008


Der folgende Erfahrungsbericht wurde uns von einer abgebenden Mutter mit der ausdrücklichen Bitte übersandt, ihn zu veröffentlichen, um zu zeigen, „dass sie ‚trotz’ Adoption ihres Kindes ein glückliches Leben führt und sie sich unter den gleichen Umständen wieder für eine offene Adoption entscheiden würde“.


Im Alter von 30 Jahren wurde ich ungewollt schwanger. Mein damaliger Lebensgefährte hatte sich gegen ein Kind ausgesprochen und so musste ich alleine entscheiden, wie die Zukunft meines Kindes und mir aussehen sollte. Eine Abtreibung kam nicht in Frage, da ich schon einmal schwanger war und den Abbruch als die einzige Möglichkeit gesehen habe. Ich wollte aber auch nicht das Leben einer allein erziehenden Mutter führen, ohne die Verantwortung für ein Kind mit einem Mann teilen zu können. Ein sehr guter Freund hat mich auf Adoption aufmerksam gemacht, was mich zu Anfang eher abgeschreckt hat. Ich konnte mir nicht vorstellen, ein Kind zu gebären und es dann abzugeben. Die Motivation, mich für die Adoption zu entscheiden, war die einer jeden Mutter: es sollte meinem Kind gut gehen, ich wünschte mir, dass es glücklich ist und gut versorgt wird. Und noch etwas sprach „für“ Adoption: es gibt sehr viele Ehepaare, die keine Kinder bekommen können und sich sehr danach sehnen, ein Kind zu haben.


Nachdem ein privater Kontakt zu einem Ehepaar nicht zustande kam, habe ich mich im 7. Schwangerschaftsmonat an das örtliche Jugendamt gewendet. Nach einem sehr offenen Erstgespräch hat mich die zuständige Mitarbeiterin für Adoption gebeten, mir Gedanken darüber zu machen, wie ich mir die Eltern meines Kindes wünsche. Meine Vision über Alter, Beruf, Religion und Weltanschauung der künftigen Eltern sollte ich aufschreiben und zu unserem nächsten Termin mitbringen. Es war Grundlage für die Suche nach einem Ehepaar, dem ich bereits nach 14 Tagen beim Jugendamt gegenüber saß. Nach intensiver gegenseitiger Prüfung haben wir uns für eine „halboffene Adoption“ entschieden; d.h., ich habe die Eltern inkognito kennen gelernt, kannte aber ihren Wohnort nicht. Darauf konnte ich mich einlassen und habe diese Entscheidung nie bereut.
Ich habe Ende September vor 14 Jahren eine gesunde und wundervolle Tochter geboren. Bevor ich das Krankenhaus verlassen habe, hatten wir beide noch sehr schöne Stunden für den Abschied. Die folgenden Wochen waren sehr schwer und es gab wenige Momente, in denen ich nicht an mein Kind dachte. Oft war ich nahe daran, sie zurück zu holen, doch ich wollte höchstes Glück und Freude für uns beide – für meine Tochter und für mich.


Der Briefkontakt zwischen den Adoptiveltern und mir war offen und sehr wertschätzend. Sie haben mir stets das Gefühl gegeben, dass es dieses große Glück, welches sie mit „unserer“ Tochter erlebten, nicht ohne mich gäbe. Sie ließen mich über Briefe und Fotos ganz nah an der Entwicklung unserer Tochter teilhaben und ich erzählte ihnen von meinem Leben, dass ich die Entscheidung nie bereut habe und froh bin über die beiden. Unser gegenseitiges Vertrauen erreichte einen weiteren Meilenstein in unserer Beziehung, als ich nach 2 Jahren von den Adoptiveltern nach Hause eingeladen wurde. Es war eine aufregende und wundervolle Begegnung mit dem Kind, von dem ich mich zwei Jahre zuvor verabschiedet habe. Ich betrat den Raum, da stand sie und umklammerte das Bein ihrer Mutter. Dann schaute sie mich an und sagte „Mama“! In dieser Situation zeigte sich erneut die offene Art der Adoptiveltern, denn wir alle lachten über diese intuitive Begrüßung. Ab diesem Zeitpunkt hatten wir die halboffene Adoption in eine offene umgewandelt und es folgten viele gegenseitige Besuche. Der Höhepunkt war ein großes Familientreffen bei meinen Eltern, die ihre Enkelin mit drei Jahren kennen lernen konnten. Das war für alle ein großes Geschenk und mit diesem Reichtum an 2 Müttern und Vätern, 4 Omas und Opas und einer großen Familie erlebt sie die Welt. Sie weiß bereits von Beginn an, dass sie von mir geboren wurde und kennt somit ihre Wurzeln.
Ich bin sehr froh darüber, dass sie glücklich ist und es ihr an nichts fehlt. Unter den gleichen Umständen würde ich mich wieder für eine offene Adoption entscheiden.



S. H.


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